Europäische Aktien: Neue Impulse durch strategische Autonomie
Zusammenfassung
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Marketingmitteilung - Nur für professionelle Anlegerinnen und Anleger
Die wichtigsten Erkenntnisse
- Die Konjunkturerholung, attraktive Bewertungen und ein günstiges politisches Umfeld unterstützen die Nachfrage nach europäischen Aktien.
- Europas Streben nach strategischer Autonomie hat sich zu einem bedeutenden strukturellen Thema entwickelt und eröffnet Chancen in den Bereichen Verteidigung, Energie, Technologie und kritischen Industrien.
- Mit effizienten und transparenten ETFs können Anleger das Potenzial dieses Themas ausschöpfen.1
Europa rückt wieder in den Fokus
Investoren bewerten die Fundamentaldaten Europas neu und investieren wieder in europäische Aktien. Nach einer längeren Phase externer Schocks und mageren Wachstums gibt es inzwischen deutliche Anzeichen dafür, dass die europäische Konjunktur die Talsohle erreicht hat. Die Inflation sinkt, die Leitzinsen normalisieren sich und das Wachstum scheint wieder anzuziehen. Gleichzeitig sind europäische Aktien nach wie vor deutlich günstiger bewertet als US-Aktien (siehe Grafik zu Risikoprämien unten), weshalb Investoren wieder verstärkt nach Europa blicken.

*Diese Kennzahl bildet die Differenz zwischen der aktuellen Gewinnrendite und der Rendite von Staatsanleihen (in Landeswährung, im Vergleich zur 12-Monats-Rendite deutscher Bundesanleihen bzw. der 12-Monats-Rendite amerikanischer Staatsanleihen). Quellen: Amundi, Bloomberg; Stand: 29.10.2025. Vergangene Markttrends sind kein verlässlicher Indikator für künftige Entwicklungen. Die hier angegebenen Informationen sind rein indikativ und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Daten zu Kapitalbewegungen deuten ebenfalls auf einen Stimmungsumschwung. Europäische Aktien sind wieder stärker gefragt (siehe Grafik unten) und waren in diesem Jahr auch am ETF-Markt die beliebteste Assetklasse.2

Quellen: Amundi, Bloomberg; Stand: 28.10.2025.
Vergangene Markttrends sind kein verlässlicher Indikator für künftige Trends.
Die hier angegebenen Informationen sind rein indikativ und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Auch die Politik trägt zu dem wachsenden Interesse an europäischen Aktien bei. Deutschlands Verpflichtung, seine Investitions- und Verteidigungsausgaben zu erhöhen, markiert in ihrem beispiellosen Umfang einen Wendepunkt und könnte sogar die Folgen der US-Zölle abfedern.
Auch in anderen europäischen Ländern könnten Steuerausgaben, eine umsichtige Verwendung vorausgesetzt, das Wachstum ankurbeln und zu einer wirtschaftlichen Stabilisierung der EU beitragen. Parallel dazu erwarten die Märkte in Europa steigende Unternehmensgewinne,3 zumal die Wirtschaftsindikatoren in die richtige Richtung zeigen, die Inflation sinkt und sich das politische Umfeld tendenziell stabilisiert.
Zwar bestehen weiterhin Risiken und aus den Bewertungen zahlreicher Segmente des europäischen Aktienmarktes leiten sich schwache Wachstumsprognosen ab. Ein nachhaltiger Anstieg der Binnennachfrage, abnehmende Zollunsicherheit oder steigende Investitionen könnten jedoch Unternehmen begünstigen, die ihre Gewinne vor allem in Europa erwirtschaften. Diese Aussicht lockt auch Investoren zurück nach Europa, die das Potenzial des Kontinents vor allem durch marktweite Investments ausschöpfen wollen.
Strategische Autonomie: ein bedeutendes strukturelles Thema
Das Streben Europas nach strategischer Autonomie hat sich als ein prägendes und übergeordnetes strukturelles Thema herauskristallisiert. Das Konzept nahm erstmals in der Global Strategy der Europäischen Union aus dem Jahr 2016 Gestalt an, die zunächst Verteidigung und Sicherheit in den Mittelpunkt rückte. Seitdem wurde ihr Geltungsbereich jedoch erheblich erweitert und umfasst heute auch Energie, Technologie, Halbleiter, Gesundheitswesen und andere wichtige Sektoren. Was als politische Ambition begann, wird nun zu einer wirtschaftlichen Transformation, mit der Europa seine Autonomie und industrielle Kapazität langfristig stärken will.
In den letzten Jahren hat Europa erlebt, wie abhängig es vom Rest der Welt ist – in der Energieversorgung, in der Spitzentechnologie und in wichtigen Produktionsfaktoren. Der Krieg in der Ukraine hat den Europäern vor Augen geführt, wie gefährlich die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen und ausländischen Rüstungsgütern sein kann; Störungen globaler Lieferketten – von Halbleitern bis hin zu medizinischen Produkten – haben Schwachstellen im Produktions- und Gesundheitswesen aufgedeckt. Gleichzeitig kehrt der Protektionismus zurück auf die Weltbühne und zwingt die Europäer, neu über den Schutz ihrer strategischen und wirtschaftlichen Interessen nachzudenken.
Strategische Autonomie bedeutet nicht, sich aus dem Welthandel oder aus globalen Kooperationen zurückzuziehen. Sie ist vielmehr Ausdruck der Notwendigkeit, die Krisenreaktionsfähigkeit des Kontinents in einer fragmentierteren Welt zu stärken, kritische Industrien zu fördern und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Sie beruht auf dem Grundsatz der Resilienz, was in diesem Fall bedeutet: dem Aufbau technologischer, industrieller und energiepolitischer Kapazitäten, die im Ernstfall Europas Unabhängigkeit bewahren.
Europas politische Antwort
Um die Transformation voranzutreiben, haben die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten ein ambitioniertes Programm aufgelegt, das den Kontinent an mehreren Fronten resilienter machen soll, insbesondere in den Bereichen Verteidigung, Energie, Technologie und Gesundheitsversorgung.
Mit ReArm Europe und Readiness 2030 wollen die Länder der EU rund 800 Milliarden Euro für den Wiederaufbau der europäischen Verteidigungs- und Sicherheitsfähigkeit mobilisieren.5
Der REPowerEU-Plan mit einem Volumen von 300 Milliarden Euro soll den Übergang zu sauberer Energie beschleunigen und Europa unabhängiger von importierten fossilen Brennstoffen machen.6 Die Initiative baut auf dem größeren EU-Programm Next Generation auf, das Mittel für die Entwicklung grüner und digitaler Infrastruktur bereitstellt.
Mit dem Chips Act will Europa durch Investitionen von insgesamt 43 Milliarden Euro seinen Anteil an der globalen Halbleiterproduktion bis 2030 verdoppeln und die Kontrolle über kritische technologische Lieferketten wiedererlangen.7
Im Rahmen des Programms EU4Health sollen zwischen 2021 und 2027 rund 5 Milliarden Euro in die Gesundheitsversorgung fließen und Europa besser auf künftige gesundheitliche Notfälle vorbereiten.8
Zusammen lenken diese Programme Kapital um, setzen Prioritäten für Investitionen und geben eine klare politische Richtung vor: Europa soll resilienter, wettbewerbsfähiger und autonomer werden.
Strategische Autonomie als Anlagethema
Durch die Kombination aus konjunktureller Erholung, neuer politischer Dynamik und einem strukturellen Wandel hin zu strategischer Autonomie entstehen zahlreiche Anlagechancen. Das Ziel der EU, ihre Kapazitäten in den Bereichen Verteidigung, Energie, Technologie und Gesundheit auszubauen, hat mehrjährige Investitionszusagen aus öffentlicher und privater Hand nach sich gezogen.
Steigende Haushaltsausgaben, insbesondere in Deutschland, könnten die Wirtschaft ankurbeln, Investitionen fördern und eine positive Wirkung auf die gesamte Region entfalten. Aufgrund der Konjunkturerholung erwarten die Märkte aktuell ein höheres Gewinnwachstum je Aktie im kommenden Jahr.3
Strategische Autonomie bedeutet eine langfristige industrielle und politische Transformation Europas.
Mit ETFs in Strategische Autonomie investieren
ETFs sind transparente und effiziente Anlageinstrumente. Mit ihnen können Anleger sowohl an der Erholung der europäischen Aktienmärkte partizipieren als auch in die strategische Autonomie Europas investieren. Durch die Abbildung breiter europäischer Aktienindizes, wie dem Stoxx Europe 600, oder durch Sektor- und Themen-Exposures, wie beispielsweise Verteidigung oder strategische Autonomie, bieten sie eine Diversifikation9 über Unternehmen, die die industriellen und politischen Prioritäten Europas umsetzen.
Argumente für Europa und strategische Autonomie
Wir zeigen, warum sich eine Investition in europäische Aktien lohnt. Dabei konzentrieren wir uns auf Unternehmen, die von einer größeren strategischen Unabhängigkeit Europas profitieren könnten. Zudem setzen wir auf eine eher traditionelle Branchenaufteilung
1. Anlagen sind mit Risiken verbunden. Weitere Angaben finden Sie im Abschnitt „Risiken“ weiter unten.
2. Quelle: Amundi, Bloomberg; Stand: 20. November 2025.
3. 11,4% gegenüber dem Vorjahr – Daten auf Grundlage von Bloomberg-Schätzungen vom 31.10.2025 für den Stoxx Europe 600.
4. European External Action Service, Shared Vision, Common Action: A Stronger Europe — A Global Strategy for the European Union’s Foreign and Security Policy, Juni 2016. Abrufbar unter: https://eeas.europa.eu/archives/docs/top_stories/pdf/eugs_review_web.pdf
5. Quelle: Europäische Kommission, https://commission.Europa.eu/topics/defence/future-European-defence_en SAFE steht für Security Action for Europe
6. Quelle: https://commission.europa.eu/topics/energy/repowereu_en
7. Quelle: https://commission.europa.eu/strategy-and-policy/priorities-2019-2024/europe-fit-digital-age/european-chips-act_en
8. Quelle: https://commission.europa.eu/funding-tenders/find-funding/eu-funding-programmes/eu4health_en
9. Diversifizierung garantiert keine Gewinne und keinen Schutz vor Verlusten.