Wie Anleger Ihr Portfolio in Einklang mit dem Pariser Klima-Abkommen bringen können

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Jeder kann zum Umweltschutz beitragen, doch für Anleger war es nicht immer leicht, ihr Geld achtsam und nachhaltig anzulegen – bisher. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit gutem Gewissen investieren können. 

Auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen im Jahr 2015 (auch als „COP 21“ bekannt) verpflichteten sich die Unterzeichnerstaaten des Pariser Abkommens zu dem gemeinsamen Ziel, die Erderwärmung auf höchstens 2 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit und, wenn möglich, auf 1,5 °C zu begrenzen. COP 21 machte die Notwendigkeit gemeinsamer und internationaler Klimaschutzmaßnahmen deutlich, um die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50% zu senken und bis 2050 auf null zu reduzieren.

Außerdem hat die Klimakonferenz in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die Notwendigkeit schneller und dauerhafter Klima- und Umweltschutzmaßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Schaffung einer nachhaltigeren Wirtschaft geschärft. Notwendig sind jetzt eine massive Mobilisierung aller Sektoren und Wirtschaftsteilnehmer sowie Anreize zur Umlenkung von Investitionen und Kapital in CO2-effiziente Geschäftsbereiche.


Neue Indizes für eine CO2-neutrale Wirtschaft

Um die Ziele des Pariser Klima-Abkommens zu unterstützen, hat die Europäische Kommission im Jahr 2019 zwei neue „Klima-Benchmarks“ entwickelt: die Climate Transition Benchmark (CTB) und die Paris-Aligned Benchmark (PAB). Beide Benchmarks legen neue Mindestkriterien für Klimaindizes fest, um zum Erreichen der europäischen Klimaziele beizutragen:

-    Auf Indexebene müssen die CO2-Emissionen pro Jahr um durchschnittlich mindestens 7% sinken. 
-    Bis spätestens 2050 müssen die Indizes CO2-neutral sein, jedoch setzen sie dieses Ziel auf unterschiedliche Weise um (unterschiedliche Klimaintensität). PAB-Indizes sind ambitionierter und streben schnellere Emissionssenkungen an: PAB-Indizes müssen ihre Emissionsintensität sofort um 50% senken, CTB-Indizes dagegen nur um 30%.

Das Reduktionsziel bezieht sich dabei auf den Index und nicht auf die einzelnen Unternehmen, die im Index enthalten sind. Beide Benchmarks müssen eine Allokation in energieintensiven Sektoren aufweisen, die in etwa der ihres Stammindex entspricht, zum Beispiel dem MSCI World oder dem S&P 500. Der Grund: Halten sie an Beteiligungen an Unternehmen aus diesen Sektoren fest, können sie eher Veränderungen bewirken. 

Ausgenommen von dieser Regel ist lediglich der Energiesektor, der in PAB-Indizes (nicht jedoch in CTB-Indizes) fast vollständig ausgeschlossen wird. Die Ausschlusskriterien für fossile Brennstoffe – insbesondere in Bereichen wie Kohle-, Erdöl- und Erdgasexploration und -verarbeitung sowie in CO2-intensiver Stromerzeugung – sind für PAB-Indizes strenger.

In beiden Fällen ausgeschlossen werden Unternehmen, die der Umsetzung wichtiger Umweltziele im Weg stehen, Umsätze aus nicht-konformen Geschäftsbereichen wie Waffen oder Tabak erwirtschaften oder gegen die Grundsätze des UN Global Compact verstoßen.


Klima-Benchmarks in der Praxis

Wer klimagerecht investieren möchte, kann mit PAB- oder CTB-konformen ETFs zur Umsetzung des Pariser Abkommens beitragen. Mit diesen ETFs können Anleger ihr Portfolio effizienter „dekarbonisieren“ und den Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft unterstützen. 

Klima-ETFs gab es auch schon vorher, die bisherigen Strategien waren jedoch mit Einschränkungen verbunden. Zum Beispiel verwendeten sie nur historische Daten und konnten daher nicht erfassen, ob und wie ein Unternehmen seine CO2-Emissionen verbessern will. Mit prognosebasierten ETFs und der Stringenz von PAB- und CTB-Benchmarks ändert sich das. Anleger reagieren positiv auf das umfangreiche Angebot wirklich klimabewusster Anlagestrategien, denn ETFs auf PAB- und CTB-Indizes werden immer beliebter.


PAB- und CTB-ETFs im Vergleich

PAB-ETFs sollen Anleger ein klimafreundliches und breit gestreutes Investment für einen bestimmten Markt bieten, ohne einzelne Unternehmen und Sektoren deutlich höher zu gewichten. Unser S&P 500 PAB-ETF verdeutlicht dies sehr gut: Durch die Portfoliostruktur entsteht eine natürliche leichte Übergewichtung von Dienstleistungssektoren wie Gesundheit, Technologie und Finanzen. Versorger und Schwerindustrie sind dagegen untergewichtet. Da bei der Gewichtung das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle spielt, weichen die Portfolioanteile einzelner Unternehmen wie Microsoft (geringer), Apple (geringer) und Amazon (höher) etwas voneinander ab. Auffällig ist zudem die Abwesenheit von Ölgiganten wie Exxon und Industriekonzernen bzw. Unternehmen wie Berkshire Hathaway, das auch in der Stromerzeugung aktiv ist. Ebenfalls nicht im Portfolio enthalten ist der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson (Eigentümer von Pfizer). Aufgrund seiner Unternehmenstätigkeit sollte ein Unternehmen wie Johnson & Johnson eigentlich in einem PAB-Index enthalten sein. Doch die Einbindung des Unternehmens in einzelne kontroverse Geschäftstätigkeiten hat zu dessen Ausschluss geführt. 


Klimafreundlichere ETF1-Alternativen für beliebte Indizes: 

PAB-Indizes​​​

CTB-Indizes​​

1. ETFs sind passiv verwaltete, indexnachbildende Instrumente. Ihr Risikoprofil ähnelt dem einer direkten Anlage in den zugrunde liegenden Index. Die Indizes . sind geistiges Eigentum des Index-Sponsors und für bestimmte Verwendungen lizenziert worden. Lyxor ist Teil der Amundi-Gruppe. Eine umfassende Beschreibung der Fondsbedingungen und der dazugehörigen Risiken ist dem jeweiligen Verkaufsprospekt und dem Basisinformationsblatt (KID) zu  entnehmen, die ebenso wie die Jahres- und Halbjahresberichte in Papierform kostenlos bei der Vertriebsstelle der Fonds Amundi Deutschland, Taunusanlage 18, 60325 Frankfurt am Main, sowie unter www. amundiETF.de erhältlich sind.

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​​​​​​​Alle Daten, Amundi Asset Management und S&P DJI. Daten zum 30. Dezember 2022, sofern nicht anders angegeben.

​​​​​​​KAPITALVERLUSTRISIKO: IHR KAPITAL IST IN VOLLEM UMFANG GEFÄHRDET. SIE ERHALTEN MÖGLICHERWEISE NICHT DEN URSPRÜNGLICH INVESTIERTEN BETRAG ZURÜCK. 



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