25 Jahre ETFs in Europa
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Marketingmitteilung
Thomas Meyer zu Drewer
Leiter öffentlicher Vetrieb ETFs bei Amundi Deutschland

Vor einem Vierteljahrhundert fand in Europa eine kleine Revolution statt, nämlich die Notierung der ersten beiden börsengehandelten Investmentfonds auf den STOXX und den EUROSTOXX. Was mit zwei ETFs begann, hat heute, 25 Jahre später, die Größenordnung von weit über 2.000 ETFs alleine an der Deutschen Börse erreicht. Und das Wachstum geht weiter! Mit Stand Ende Mai 2025 sind in Europa rund 120 Mrd. Euro in ETFs zugeflossen – in den ersten vier Monaten des Jahres 2025! Im gesamten Jahr 2024 waren es 259 Mrd. Euro an neuen Anlagegeldern, ein Rekord. Das insgesamt in Europa in ETFs verwaltete Vermögen beträgt weit über 2.000 Mrd. Euro, was etwa 20 Prozent der weltweit in ETFs liegenden Anlagesumme entspricht. Da die diesbezüglichen Statistiken meist in US-Dollar geführt werden, ist eine Aussage zum Anteil von Europa nur näherungsweise möglich. Beeindruckend sind die Zahlen trotzdem. Eine weitere Zahl beweist die Dynamik des ETF-Markts: Dieser ist in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt um 17 Prozent gewachsen. Jahr für Jahr, wohlgemerkt. Die Gründe dafür liegen vor allem auch in einem größeren Bewusstsein für die Notwendigkeit, selbst für die eigene finanzielle Freiheit, gerade auch im Alter, vorsorgen zu müssen, aber auch zu wollen. Neue Angebote von Banken und Brokern kommen immer wieder hinzu, um auch jüngere Menschen von den Vorteilen einer langfristigen Anlage zu überzeugen. Und dabei aufzuzeigen, dass ein gewisser Verzicht auf einen aktuellen Konsum große finanzielle Freiheit im Alter bedeuten kann. Diese Entwicklung hat vor allem seit dem Jahr 2020 rapide zugenommen, als die Coronapandemie viele Menschen dazu brachte, sich für neue Themen zu interessieren und zu begeistern. Denn Anlegen kann und darf auch Spaß machen. Eine Erkenntnis, die viele junge Menschen in den letzten Jahren gewonnen haben. Dabei werden sie mit allerlei Angeboten in den sozialen Medien unterstützt, auch wenn – um es an dieser Stelle deutlich zu sagen – mancher Influencer nicht ganz so sattelfest beim Thema Finanzen ist, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag, und bei manchem Informationsangebot Vorsicht und auch Zurückhaltung geboten ist. Andererseits gibt es viel Grund zur Zuversicht und zum Optimismus, wie die Verleihung der ersten Finfluencer-Auszeichnungen Ende Mai in Berlin gezeigt hat – auch darüber berichten wir in dieser Ausgabe von „Die Welt der ETFs“.
Angetreten waren ETFs im Jahr 2000 mit dem Anspruch, einerseits das Thema Anlegen zu demokratisieren, also Anlagemöglichkeiten, die bisher oft nur großen Investoren zur Verfügung standen, allen Anlegern zugänglich zu machen. Und das zu attraktiven Konditionen. Denn gerade bei einer sehr langfristigen Anlage können entstehende Kosten einen deutlichen Einfluss auf das Endresultat, also den Anlageerfolg haben. Der Anspruch war andererseits, aus Sparern Anleger zu machen. Mit dieser Absicht haben ETFs einiges bewirken können, gerade auch in der Zeit extrem niedriger Zinsen während der Finanzkrise nach 2010 und bis hinein ins Jahr 2023, bevor die beiden großen Zentralbanken, die amerikanische Fed und die europäische EZB, die Leitzinsen nach einer langen Phase der Zinssenkungen wieder anhoben. Dennoch zeigen die sehr hohen Bestände auf Tagesgeld- und Festgeldkonten, die sogenannten Sichteinlagen, dass es immer noch Anstrengungen bei der Verwandlung von Sparern in Anleger bedarf. Langfristig geht es einfach nicht ohne einen gewissen Anteil an Aktien- oder Aktien-ETF-Anlagen, soll es nicht zum Substanzverlust kommen. Mit anderen Worten: Die Inflation ist ein nicht zu unterschätzender Wertvernichter.
Übrigens war der Start ins Zeitalter der ETFs in Europa im Jahr 2000 kein leichter. Gerade erst war die berühmt-berüchtigte Tech-Blase geplatzt, die vor März 2000 viele sogenannte Dotcom-Gesellschaften mehr oder weniger erfolgreich an den Börsen weltweit hatte debütieren lassen. Wobei die Dotcom-Blase auch erst in der Rückschau auf März 2000 als geplatzt zu beurteilen war. Im Frühjahr 2000 gab der deutsche Aktienindex DAX zwar deutlich nach, nachdem er mit über 8.000 Punkten ein damals kaum vorstellbares Hoch erreicht hatte. Das Tief erreichte er aber erst knapp drei Jahre später. Kein guter Start also für börsengehandelte Investmentfonds, die sich zu Anfang meist nur auf bekannte Aktienindizes bezogen. Hinzu kam eine gesunde Skepsis gegenüber passiven Anlagen. Also Anlagen, die nicht mehr den traditionellen Fondsmanager mit dem entsprechenden Weitblick zu erfordern schienen. Mit der wenige Jahre später einsetzenden Finanzkrise förderte dann ein gestiegenes Kostenbewusstsein das Vorankommen der ETFs.
Und heute, 25 Jahre später? Da ich das Glück hatte, seit dem Beginn des passiven Verwaltens von Anlagegeldern in Deutschland und Europa in den 90er Jahren dabei sein zu dürfen, kann ich sagen, dass es vor allem die Koexistenz und Akzeptanz verschiedener Anlagestile und -instrumente ist, die mich nach wie vor beeindruckt. Als passiver Fondsmanager galt ich in den Anfangsjahren eher als Exot und musste mein tägliches Tun immer wieder mal verteidigen. Heute werden aktive und passive Anlagestile Hand in Hand eingesetzt. Ein Stichwort ist „Core-Satellite-Ansatz“, eine Anlage mit einem meist passiven und breit gestreuten Kern, der langfristig für ein stabiles Risiko-Ertrags-Profil sorgen soll. Ergänzt wird dies um Themen, die entweder passiv oder aktiv angegangen werden und Ihnen als Anlegern somit vielfältigste Möglichkeiten bieten. Insofern ist eins der beiden Ziele, mit denen ETFs ursprünglich angetreten waren, nämlich die Geldanlage zu demokratisieren, sehr eindrucksvoll erreicht worden. Auch wenn es weiterhin viel zu tun gibt, um noch mehr Anleger von den Vorzügen breit gestreuter Investments, sei es aktiv oder passiv – nein, besser noch passiv mit aktiv – zu überzeugen.
Diversifizierung garantiert keine Gewinne und keinen Schutz vor Verlusten.
SFDR
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Stand: 24.07.2025
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